Sonntag, 24. September 2017
Ausgangssituation: Fettnäpfchen Deep-Dive!
Vor etwa 3 Wochen lernte ich einen guten Kumpel meines Partners kennen. Wir trafen uns mit… ich nenne ihn mal „neurotisches Weichei“ und dessen „Perle“ in einem gemütlichen Brauhaus im Ruhrpott. Einzelheiten des Abends erspare ich Euch, nur so viel: das waren die zwei langweiligsten Haferkekse, die ich je kennengelernt habe! Zwei Menschen, welche die Kunst der Konversation so wenig beherrschen, sind mir wahrhaftig in der Form noch nicht begegnet. Selbst auf dem Sommerfest des Sanitärgroßhandels, zu dem mich mein Exfreund mal mitgeschleppt hat, hatte ich bessere Gespräche.
Ich sagte an diesem Abend nicht viel, aber dann immer das Falsche! Dafür hörte ich mir ihre ausländerfeindlichen Nazi-Sprüche an und widerstand den Drang, ihnen eine reinzuhauen.
Ein paar Tage später teilte mein Partner mir vorwurfsvoll mit, dass „neurotisches Weichei“ und „Perle“ mich doof finden und ab sofort auf jeglichen weiteren Kontakt mit mir verzichten.

Da haben wir´s! Mein Leben ist ruiniert, weil ich nie wieder mit zwei langweiligen Dummköpfen abhängen muss.
Nervig finde ich es allerdings, dass mein Partner mir dies jetzt permanent als Klageschrift verliest, auf´s Butterbrot schmiert, unter die Nase reibt!
Also gut! Dann bin ich eben ein schlechter Mensch!
Und wenn mir jemand verrät, wie ein besserer Mensch aus mir wird, bin ich gerne bereit, es alles auszuprobieren, was einen besseren Menschen aus mir macht.
So lange bleibe ich eben ein schlechter Mensch und probiere selbst ein bisschen herum.
Bitte nicht falsch verstehen. Ein sooo guter Mensch, dass mich „Weichei“ und „Perle“ nett finden, möchte ich niemals werden.
Und was möchte ich werden? Vielleicht möchte ich einfach später nicht in die Hölle kommen. Manchmal denke ich mir, es wäre schön, permanent in diesen Momenten zu leben, die man geschenkt bekommt, wenn man indischen Touristen anbietet, ein Foto von ihnen vor dem goldenen Reiter zu machen und sie hocherfreut mit den Köpfen wackeln und sich überschwänglich bedanken. Oder wenn man seine achtzigjährige Nachbarin zu einem Spaziergang an der Wupper und eine Tasse Kaffee einlädt und sie einen zum Abschied mit tränenfeuchten Augen umarmt, weil sich jemand Zeit für sie und ihre Lebensgeschichten genommen hat.
Dann hat man so viel gutes Karma gesammelt, dass man getrost noch weitere dreimal „Weichei“ und „Perle“ beleidigen kann! Oder vielleicht haue ich ihnen nächstes Mal sogar eine rein, wenn sie wieder über Asylanten herziehen.
Bis bald, es grüßt Euch
Eure Tony, die Schreckliche!

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